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1. Die außereuropäischen Erdteile, Die Ozeane und ihre Bedeutung im Völkerleben - S. uncounted

1912 - München : Oldenbourg
Mavcnsi 5500 m Schirmakazicn fltbo mir Kaiser Wuhclmspitzc 6100 m Der Kilimandscharo. Nach dem Originalbilde des Freiherrn von Pechmann. Der Kilimandscharo, ein erloschener Vulkan, ist die gewaltigste Berggestalt von ganz Afrika. Unvermittelt erhebt er sich aus der weiten ostafrikanischen Lateritsteppe bis in die Region des ewigen Schnees als eine weithin sichtbare Landmarke. Gegen Westen fällt er zum ostafrikanischen Graben ab. Der vergletscherte Hauptgipfel (Kibo) bildet einen Riesenkrater von 2 km Durchmesser. Statt Lava läßt der erloschene Vulkan jetzt einen Gletscherstrom durch eine Kraterlücke austreten. Stärker verwittert ist der zackig? Mavensi, vermutlich der ältere Gipsei. Den Boden der Steppe decken harte Gräser, Dorngestrüpp und Schirmakazien, vereinzelt auch riesige Affenbrotbänme.

2. Länderkunde der außereuropäischen Erdteile (Wiederholungskurs), Vergleichende Übersicht der wichtigsten Verkehrs- und Handelswege bis zur Gegenwart, Allgemeine (physische) Erdkunde - S. 33

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Der Verkehr des Altertums und des Mittelalters. 33 Alpenstraßen führten bereits über den Monte Biso, den Mont Gene vre, den Kleinen St. Bernhard, den Splügen, den Brenner, den Fernpaß und die Scharnitz. Die östlichsten Alpenstraßen nahmen ihren Ausgang von Aquileja und gingen einerseits über Villach nach Salzburg, anderseits über Laibach und Cilli nach Carnuntnm am Ostende des Wiener Beckens. Überall gaben Meilensteine die Entfernung von der großen Meilensäule, dem milliarium aureum, auf dem forum Roman um an. Auf 140000 km berechnet man in der späteren Kaiserzeit die Ausbreitung des Straßennetzes im römischen Weltreich. Wichtige, schon in das srühe Altertum zurückreichende Verkehrsrouten sind auch die sog. Bernsteinstraßen und Ziuuwege. Die Bernsteinstraßen führten von der Ostsee znm Schwarzen Meer oder über das Mnrchtcil und das Wiener Becken zur Adria. Die Zinnwege folgten der Rhein-, Saone- und Rhonelinie. Das Mittelalter. Der Seeverkehr des Mittelalters ist zwar wie im Altertum vorherrschend Küstenschiffahrt; er unterscheidet sich aber von dem des Altertums insofern, als nun neben dem Mittelmeer noch ein zweites Meer von Bedeutung wurde: die Nord- und Ostsee. Die Herrschast über das Mittelmeer lag zunächst in den Händen der Araber, die bis nach Nordasrika und Südeuropa vorgedrungen wareu. In der zweiten Hälfte des Mittelalters aber ging sie und zwar hauptsächlich infolge der durch die Kreuzzüge hervorgerufenen Beziehungen zum Orient an die italienischen Freistaaten über, besonders an Venedig und Genua. Venedig besaß am Ende des 14. Jahrhunderts eine Flotte von 3000 Schiffen. Im Norden Europas erscheinen vom 8. bis 11. Jahrhundert die Nor- mannen oder Wikinger als die herrschenden „Seekönige". Sie dehnten ihre Fahrten nicht allein über Skandinaviens Küsten aus, sie steuerten auch nördlich bis Archangel und östlich bis nach Preußen und Estland und im Süden be- fuhren sie den westlichen Teil des Mittelmeeres. Normannen waren es auch, welche nach Island kamen (867) und es besiedelten, die nnter Erich dem Roten (983) Grönland entdeckten und um das I. luoo, also ein halbes Jahrtausend vor Kolumbus, Amerika fanden und das alles ohne Kompaß und Karten und mit sehr einfachen, wenig tüchtigen Fahrzeugen. So hoch indes ihre Leistungen auch angeschlagen werden mögen, so blieben sie doch für sie selbst, wie für die Ent- Wicklung des Wasserverkehrs völlig wirkungslos. Dagegen errang sich Deutsch- land in den Gewässern der Nord- und Ostsee durch die im Jahre 1241 aus dem Bündnisse zwischen Lübeck und Hamburg hervorgegangene Hanse eine mächtige Stellung zur See; hatte sie doch Faktoreien in Brügge, London, Bergen und selbst in Rußland errichtet. Demnach bildeten im Mittelalter Haupt- sächlich zwei Meere den Schauplatz des Seeverkehrs: das Mittelmeer und die Nord- und Ostsee. Mit der Ausbreitung des Islams erweiterte sich auch der Land verkehr des Mittelalters. Er erstreckte sich nunmehr vom Sudan bis nach Turan. Ferner diente auch in dieser Periode die große „Seidenstraße" zur Pflege der Handels- beziehungen zwischen dem fernen Osten und den europäischen Völkern im Westen. Zu ansehnlichem Aufschwünge verhalfen ferner dem Landverkehr die Krenzzüge.

3. Länderkunde der außereuropäischen Erdteile (Wiederholungskurs), Vergleichende Übersicht der wichtigsten Verkehrs- und Handelswege bis zur Gegenwart, Allgemeine (physische) Erdkunde - S. 34

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
34 Vergleichende Übersicht der wichtigsten Verkehrs- und Handels Wege bis zur Gegenwart. Denn der Weg, den die Kreuzfahrer die Donau abwärts nach Asien und Klein- asien einschlugen, wurde auch zur Handelsstraße, die sich bis nach Indien fort- setzte. Außerdem traten die italienischen Handelsstädte sehr bald mit den Städten Mitteleuropas in Handelsverbindungen. Zu den wichtigeren Verkehrswegen des Mittelalters zählen in Europa wie schon im Altertum die Alpenstraßen. Doch hat das Mittelalter noch weitere Pässe dem Verkehr erschlossen: den Mont Cenis- und den St. Gotthard-Paß; auch benutzten die Warenzüge der Venezianer und Augsburger Kaufleute vom Etschtale her neben dem Brenner vielfach den Übergang über die Neschen- Scheideck. Dem Verkehr in der Richtung von Süd nach Nord dienten außerdem hauptsächlich folgende Wege: 1. die fchon im Altertum benutzte Rhone-Saone-Rheinlinie; 2. der aus der Oberrheinischen Tiefebene zur Ostsee führende Straßenzug (Mainz—frankfurt—kassel—braun schweig—lübeck); 3. die Fortsetzung der vom Brenner her nach Augsburg ziehenden Straße; ihre nächsten Halteplätze sind Nürnberg, Bamberg; bei Bamberg verzweigt sie sich und geht einerseits über Kassel nach Nordwestdeutschland, anderseits über Leipzig nach Hamburg und Stettin. 4. Ein Verkehrsweg aus sehr früher Zeit war ferner die Route Adria—wiener Becken—marchtal^Mährische Pforte—oder- bzw. Weichseltal. 5. Im Osten Europas lief vom Kaspischen Meer ein Handelsweg die Wolga aufwärts bis zu deren Quelle und von hier nach Nowgorod, dem Stapelplatze der Hanse, der wieder über die Ostsee mit Lübeck in Verbindung stand. Aus diesem Wege gingen vielfach die Seiden- zeuge Chinas und die Gewürze Indiens dem westlichen Europa zu. Die wichtigeren westöstlichen Verkehrswege waren: 1. die Donanstraße; die ersten Kreuzfahrer benutzten sie, um nach dem Hl. Lande zu kommen; 2. die aus dem Seinebecken nach dem Rhein (Straßburg) und von hier durch Süddeutschland nach dem Wiener Becken ziehende Straße; 3. die Mainlinie, eine alte Verkehrs- und Handelsstraße; 4. eine Straße von den belgischen Häfen über Köln, Kassel und Leipzig nach Breslau; 5. die Straße des Norddeutschen Tieflandes (von Holland über Osnabrück, Hannover, Braunschweig, Magdeburg, Berlin und Frank- surt a. d. Oder nach Polen). Der Wegebau war in Europa mit der Auflösung des Römerreiches als- bald verfallen, so daß es um den Zustand der Straßen vielfach recht traurig bestellt war. Klagen über die Mangelhaftigkeit der Wege, die großen Handels- straßen nicht ausgeschlossen, kehren daher in allen Berichten des Mittelalters wieder.

4. Länderkunde der außereuropäischen Erdteile (Wiederholungskurs), Vergleichende Übersicht der wichtigsten Verkehrs- und Handelswege bis zur Gegenwart, Allgemeine (physische) Erdkunde - S. 36

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
36 Vergleichende Übersicht der wichtigsten Verkehrs- und Handelswege bis zur Gegenwart. Geländes waren aber eine Unmöglichkeit. Sie wurden erst durchführbar seit der Erfindung der Kammerschleuse, die um 1450 erwähnt wird. Preußen und Eng- land hat vor allem in diesem Zeiträume Schifsahrtskanüle in größerer Zahl aus- geführt. Verkehr der neuesten Zeit. Die jüngste Entwicklung des Weltverkehrs kennzeichnet höchste Ausbildung des See- und Land Verkehrs durch Erfindung neuer Verkehrs- mittel, besonders der Eisenbahnen und der Dampfschiffe. Im Seeverkehr der neuesten Zeit nimmt unter den Weltverkehrs- straßen der Atla n tische Ozea n, vor allem dessen nördlicher Teil, die erste Stelle ein. Infolge der staunenswerten Fortschritte der Dampf- schiffahrt und der großartigen wirtschaftlichen Entwicklung der Vereinigten Staaten von Amerika haben sich die Beziehungen Westeuropas zur Union so gewaltig gehoben, daß der Atlantische Ozean seines früheren altweltlichen Charakters völlig verlustig ging und ein Mittelmeer zwischen zwei Welten wnrde. Durch die Eröffnung des Snezkanales im Jahre 1869 wurden auch die bisher so europasernen Gebiete von Süd- und Ostasien wie von Australien dem Abendlande wesentlich näher gerückt; der Verkehr auf dem Jüdischen Ozean und in den Nandmeeren des Stillen Ozeans hat sich insolgedessen ganz wesentlich gesteigert, besonders aber erfuhr das seit Jahr- Hunderten verödete Mittelmeer wieder neue Belebung, so daß dieses in der Reihe der Seestraßen dermalen wieder zu den bedeutendsten zählt. Auch nach anderer Richtung ist ein neuer Zeitabschnitt für den Schiffahrts- verkehr eingetreten. Noch vor einem Menschenalter hatte das Stille Meer nur untergeordnete Bedeutung. Nunmehr ist der Große Ozean ebenfalls dem Verkehrsnetz der Erde eingegliedert, und nach Eröffnung des schon im Bau befindlichen Panama- kanales wird die Südsee gleichfalls eine Stätte äußerst regen Verkehrs werden, znmal sehr ausstrebende und entwicklungsfähige Staaten seine User begrenzen. Neben den ozeanischen Straßen haben in neuester Zeit auch die Landwege wieder große Bedeutung erlangt. Jetzt sind es namentlich die Schienenstränge, welche die Landgebiete mit immer dichterem Netz überziehen. In der Hauptsache folgen auch sie gleich den mittelalterlichen Straßenzügen den von der Natur vor- gezeichneten Pfaden, wie ein Blick auf die Karte ersehen läßt. Doch haben sie sich mehrfach auch neue Wege gesucht. So führt jetzt ein Schienenweg von Wien auch durch Böhmen nach Norddeutschland, die Linie Hannover—berlin läuft statt über Braunschweig über Stendal, Rathenow und Spandau; in den Alpen läuft das Dampfroß auch durch den Simplon und über den Semmering usw. Ganz besonders sind es aber jetzt die großen Überlandbahnen, welche Gang und Richtung des Verkehrs mächtig beeinflussen, vorzugsweise den Personen-, Post- und Eilverkehr. Weite Umwege zur See werden z. B. abgeschnitten durch die Linie London—paris—konstantinopel, die pazifischen Bahnen Nordamerikas, die

5. Länderkunde der außereuropäischen Erdteile (Wiederholungskurs), Vergleichende Übersicht der wichtigsten Verkehrs- und Handelswege bis zur Gegenwart, Allgemeine (physische) Erdkunde - S. 54

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
54 Physische Erdkunde, <Nach F. Simony, Äletscher-Phänomenc, Verlag von Ed. Holzel, Wien.) Ideale Gletscherlandschaft. Firnmulde, Eisstrom, Gletscher 1. n. 2. Ordnung, Joch- oder Hängegletscher. Seiten-, Mittel- und Endmoräne. Erratische Blöcke. Gletschertor und Gletscherbach. Zerklüftete Oberfläche des Gletschers durch Rinnen und Spalten. Gletscherbruch. Schliffflächen und Rundhöcker. Lawinen, 2. durch die Gletscher. Die Gletscher bilden die Abflüsse der Region des ewigen Schnees. Entstehung der Gletscher. Das Gletschereis unterscheidet sich sehr wesentlich vom gewöhnlichen Flußeis durch seine Plastizität, eine Folge der zahlreichen Sprünge und Haarspältchen, die es durchziehen. Im übrigen aber zeigt die Ausbildung eines Gletscherstromes große Ähnlichkeit mit der eines Flusses (s. S. 55). Der in den Hochregioneu dauernd liegen gebliebene Schnee, der eine feine, trockene, zuckermehlartige Beschaffenheit hat und sich nicht zum Ballen eignet — man bezeichnet ihn als Firnschnee —, sammelt sich in den nischenartigen Vertiefungen des Gebirges an (in den Karen, Zirken, Bottnern). Dies ist das Einzugs- oder Nährgebiet des Gletschers, ähnlich der Sammelmulde eines Wildbaches. Noch in diesem Gebiete vollzieht sich der Übergang des Firnschnees in Firn- und Gletschereis durch Druck und Kristallisation. Nicht selten vereinigen sich die Abflüsse mehrerer Sammelmulden zu einem Eisstrome, doch kommt es oft nur zur Bildung sog. Hänge-, Joch- oder Hochgletscher, die die Sammelmulde nicht überschreiten. Der Eisstrom windet sich, dem Gesetze der Schwere folgend, abwärts und steigt oft weit über die Schneegrenze bis in die Matten- und Waldregion herab. Das untere Ende des Glacier des Bois bei Chamonix liegt zwischen Wäldern und Getreidefeldern bei 1100 m, das des unteren Grindelwaldgletschers bei 1080 m. Durchschnittlich endigen die großen Alpengletscher ungefähr bei 1900 m. Unter den norwegischen Gletschern dringt

6. Länderkunde der außereuropäischen Erdteile (Wiederholungskurs), Vergleichende Übersicht der wichtigsten Verkehrs- und Handelswege bis zur Gegenwart, Allgemeine (physische) Erdkunde - S. 64

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
64 Physische Erdkunde. kann. Die Grenze ihrer Verbreitung ist so scharf gezogen, daß z.b. in Süd- bayern jenseits dieser Linie kein einziges Seebecken von Belang angetroffen wird. Alle diese Seenzonen waren während der Eiszeit vergletschert. Die großen außer- tropischen Seenzoncn der Erde fallen mit den Gebieten der einstigen Vereisung zusammen, die Mehrzahl der Seen sind also wie die Flüsse ein Erzeugnis des Klimas. Daher neigen viele Forscher zur Annahme eines glazialen Ursprungs der Seen, die einen, indem sie eine Ausschürfung der Becken durch die Gletscher annehmen, die andern, indem sie eine Konservierung der bereits vorhandenen Becken durch das Eis behaupten. Vorgänge der Seenbildung. 1. Der einfachste Vorgang der Seenbildung spielt sich dort ab, wo fließendes Wasser durch einen Damm aufgestaut wird. Die Tiefe des Sees ist dann gleich der Höhe des Dammes. So wurden die Blauen Gumpen am Fuße der Zugspitze in geschichtlicher Zeit durch einen Bergrutsch gebildet. Der Achensee in Tirol, 135 m tief, verdankt sein Dasein den Schottern, die der alte Jnngletscher in ein Seitental hereinbaute, den Märjelensee staut die Eiszunge des Aletschgletschers an der Jungfrau auf. Stau- oder Dammseen sind serner die reizenden Quellseen des Inn im Ober- Engadin und die der Etsch bei Neschen-Scheideck. In den Niederungen der großen Flüsse lösen sich allmählich die langgezogenen Flußschlingen (Flußserpentinen) von der Hauptader ab und bilden dann Flußseen, am Rhein z. B. Altrheine genannt. Auch sie gehören zu den Stauseen. Strand- und Deltaseen ent- stehen gleichfalls durch Ausstauung des ausmündenden Wassers an der Küste; z. B. die Limane am Schwarzen Meere, die Haffe und Strandseen der Ostsee, die Deltaseen der Donau. Verwandte Ursachen führen bei den mündungslosen Steppenflüssen zu Steppenseen wie beim Lob-nor und Tsadsee. In den alten Gletschergebieten wirken die zahllosen Moränen seenbildend; die Zahl der seichten Moränenseen im Alpenvorlande und auf den Norddeutschen Seenplatten ist daher sehr groß. Abdämmungsseen gehören zu den verbreiterten Formen der stehenden Binnengewässer. 2. Durchaus andere Natur zeigen jene Seen, die in echten Felsbecken ruhen, z. B. die Seen in alten Vulkankratern, wie die Mare der Eisel und des Apennin. Dies sind Einbruchsbecken. Das gleiche gilt von den Seenbecken der großen Verwersnngsspalte, die vom Jordan bis zu den großen afrikanischen Seen zieht, und von manchen alpinen Randseen (Boden-, Züricher-, Tegernsee n. a.). 3. Auslaugung leicht zerstörbarer Gesteinsschichten, z. B. solcher von Gips, führt mitunter zu Einstürzen und zur Bildung von Hohlräumen, die sich später mit Wasser füllen. Auf solche Weise entstanden die Mansselder Seen und die meisten Karstseen. Es sind Einstnrzbecken. 4. Die Bildung der kleinen, in echten Felsbecken ruhenden Hochseen in den Karpaten, den Sudeten, dem Böhmerwald, Schwarzwald und den Vogesen, in den Alpen, Pyrenäen usw. wird fast allgemein der Gletschererosion zugeschrieben. Zweifellos hat diese auch einen gewissen Anteil an der Entstehung der großen Alpenseen, des Genfer, Züricher, Boden-, Ammer-, Würm- und Chiemsees n. a., doch ist der Betrag derselben noch nicht genau festgestellt. 5. Bodenfaltung bewirkte vermutlich die Aufstauung der schweizerischen Juraseen.

7. Länderkunde der außereuropäischen Erdteile (Wiederholungskurs), Vergleichende Übersicht der wichtigsten Verkehrs- und Handelswege bis zur Gegenwart, Allgemeine (physische) Erdkunde - S. 82

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
82 Physische Erdkunde. Iv a Faltenbau des Schweizer Jura. Ab Gebirgssättel. Cc Talmulden. De Spaltental. abc Verschiedene Gesteinsschichten. ohne daß eine völlige Zerreißung erfolgt, so entsteht eine Flexnr (Iv). Geschieht die Hebung in der Weise, daß Sattel und Mulde regelmäßig auseinanderfolgen, so spricht man von Gebirgsfal- ten (Va it.b). Diese Falten stehen bald senkrecht bald schief bald fächerartig. Als das regelmäßigste Faltengebirge gilt der Schweizer Jura. An der Bildung der Alpen haben außer der Faltung noch Brüche und Überschiebungen großen Anteil. Wird infolge der Zusammen- ziehung der Erdrinde ein Schichten- flügel (b) über einen anderen (a) hinweggeschoben, so kommen ur- sprünglich tiefere und ältere Ge- fteinsschichten über jüngere zu liegen, es verkehrt sich also die natürliche Altersfolge der Gesteine und dies bezeichnet man als Überschiebung (Vi). Vom Genfer See bis ins Allgäu hinein findet man viele Beispiele solcher sog. ortsfremder Decken und Klippen; die bekannten Mythen über Brunnen gehören z. B. zu ihnen. (Deckschollen- oder Überfaltuugstheorie.) Jugendliche Gebirge wie Jura, Alpen, Anden und Himalaya, zeigen den Faltenbau mitunter noch in deutlicherer Ausprägung, bei alten und ab- getragenen Gebirgen (Rumpfgebirgen) ist nur mehr der Sockel vorhanden, Vb Vi Platten - Jura (ungefahet) Mheiiüal Plateau ^Plateau Chaux du 1)omblef b.basel „ Ketten-Jura (gefaltet> St. Claude Valserine < Westlicher Schweizer Jura (nach Chosfat 1:250 000). tu j j s'—Urserenlal Windgaüe r ' Finstepaarmassiv —----^ \ Volle Leoentine , 'Gotthard Massw ) C^^o^Tessuurmassio 1 \ \ \ x V''^r \ \ ! 1 j_i i ; ® v > i Faltenbau der Schweizer Alpen (nach A. Heim). die oberen Stockwerke sind eingeebnet worden. Zu solchen alten Erhebungen zählen das Niederrheinische Schiefergebirge, Harz und Thüringerwald, Fichtel- gebirge und Böhmerwald, Erzgebirge und Riesengebirge, das französische Zentral- Plateau, das Bergland von Wales und Schottland, die Skandinavischen Gebirge, die zentralen Massengebirge der Balkanhalbinsel.

8. Länderkunde der außereuropäischen Erdteile (Wiederholungskurs), Vergleichende Übersicht der wichtigsten Verkehrs- und Handelswege bis zur Gegenwart, Allgemeine (physische) Erdkunde - S. 83

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Die Gesteinshülle. 83 Nw. Geisalp ßeichenbach Nebelhorn jl. V.haus Seekopf Laufbachereck. i Schachen ! Wiedener Kopf Kochvogel o ' ' ' 5 10 tzkm.. Profil durch die Allgäuer und Lechtaler Schubmasse (nach Rothpletz). Über das (jüngere) Flyschgebirge / sind die älteren Kalkalpen (a Jura, l Sias, t.mssener Schichten, h Hauptdolomit) von Osten her dachziegelartig hinausgeschoben. Vereinigung von Faltung und Uberschiebung (Schuppenstruktur). Dorf Gargellen im Prättigau Madrishorn Überschiebung im Prättigau (Landquarttal, nordöstlich von Churz. Die Prättigauer Berge (linke und rechte Bildseite) bestehen aus Jura und Flysch ; die Felsenmasse des Madrishorn zumeist aus Gneis, Glimmerschiefer und Hornblendeschiefer. Diese ist über die schwach ansteigende Fläche des Jura und Flysch westwärts hinübergeschoben. (Nach Roihpletz.) Ursache der Gebirgsbildung. Ein Blick auf die Karte lehrt, daß die großen Faltengebirge der Erde an ausgedehnte Einsenkungsfelder gebunden sind. Am Rande des Pazifischen Ozeans steigen die Anden auf, im Norden von Hindostan der Himalaya, nördlich der Po-Ebene die Alpen ?c. Man hat diese Einbrüche mit einer Verkleinerung oder Schrumpfung der Erdrinde in Zusammenhang gebracht, die eine Folge des fortwährenden Wärmeverlustes der Erde an den kalten Welten-

9. Länderkunde der außereuropäischen Erdteile (Wiederholungskurs), Vergleichende Übersicht der wichtigsten Verkehrs- und Handelswege bis zur Gegenwart, Allgemeine (physische) Erdkunde - S. 96

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
96 Physische Erdkunde. User- oder Gehängeterrassen zurückbleiben, und die ganze Arbeit der Talbildung mit den 3 Stadien des Sägens, Ausweitens und Zuschüttens beginnt in einem tieferen Niveau von neuem (Iv). Aus diese Weise entstanden die merkwürdigen Terrassensysteme der Gebirgstäler; sie sind Zeugen alter Flus;Niveaus. Am großartigsten tritt uns die Talbildung entgegen in den Canons von Nordamerika mit den oft mellenbreiten Uferterrassen und den bis zu 3000 in tiefen Schluchten. Man betrachtet sie als Folgeerscheinung einer säkularen Hebung des Binnenlandes. Die Täler unserer großen Flüsse, z. B. der Donau, des Rheins, sind zusammen- gesetzt aus Teilen von sehr verschiedenem Alter und ihre Geschichte ist noch keineswegs ganz aufgehellt. Sie bilden eine Verkettung früherer See- oder Meeresbecken, deren trennende Riegel durch die Erosion des überströmenden Wassers durchsägt worden sind. Jede Talsorm ist infolge der vertikalen und horizontalen Arbeit des fließenden Wassers immer nur eine vorübergehende Erscheinung. Wasserscheiden. Die Grenze des Einzugsgebietes eines Tales und im weiteren Sinne auch eines ganzen Flußgebietes bezeichnet man als Wasserscheide. Es liegt in der Natur der Talbildung, daß diese Linie keine dauernde sein kann. Vielmehr läßt sich ein ununterbrochener Kampf der Wasserscheiden gegeneinander nachweisen. Jugeudliche Flüsse mit energischem Gefälle erweitern ihr Einzugs- gebiet auf Kosten der schwächeren und zwingen diese zuletzt, ihren Bahnen zu folgen. So greifen die fleißig arbeitenden Zuflüsse des Neckars immer tiefer in die Schwäbische Alb ein und werden einst die obere Donau zum Rhein entführen, und ebenso sicher werden die schönen Quellseen des Inn im obern Engadin einst eine Beute der Maira und zum Gebiet des Comer Sees einbezogen. Die süd- alpinen Flüsse arbeiten im ganzen rascher als die nordalpinen, weil ihr Gefälle stärker ist. Unterirdische Erosion. Gewaltige, freilich schwer berechenbare Mengen ge- löster Stoffe werden dem Festlande ununterbrochen durch die Quellen und das Grundwasser entführt und zur mechanischen Arbeit des Wassers gesellt sich noch die chemische. Durch diese unterirdische Erosion entstehen Höhlen, wie sie sich besonders häufig in Kalk- und Gipsgebirgen finden, so die Adelsberger Grotte im Karst, die Baumannshöhle im Harz und die zahllosen Höhlen im Jura. Jahre um 16m zurückgewichen und die __Küste der Nordsee von Holland bis Jüt- ab Küstenplattform mit Steilufer, eine Wirkung der land bietet zahlreiche Beispiele von der Brandung, z, B, an der nordsranzösischen Kreideküste. landzerstörenden Wut des Meeres. Alle Talbildung strebt in ihren letzten Zielen aus Ab- gleichnng der Niveauunterschiede des Festlandes hin. Sie gelangt erst zum Stillstande mit der völligen Nivellierung der Erdoberfläche. An der Zerstörung des Festlandes arbeiten fortgesetzt auch die Meeres- wellen. So ist z. B. die Küste von Suffolk in England innerhalb weniger

10. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 5

1874 - Mainz : Kunze
— 5 — Regelmäßigkeit bei allem Wechsel seiner reichen Natur- formen zeichnet das deutsche Land aus. Es erhebt sich von den Nordküsten aus nach Süden in 3 aufeinander folgenden Stufen als Tiefland, Mittel- und Hochgebirgsland. Die bei- den ersten bilden durch die ihnen gemeinsamen Flußgebiete des Rheines, der Weser, Elbe und Oder ein Ganzes mit nordwestlicher durch den Lauf der Elbe angedeuteter Abdachung, die dritte Stufe neigt sich mit Ausnahme^ des Vorlandes nach Osten, angedeutet durch den Lauf der Donau und die Längen- thäler der Alpen; das Rh ein gebiet verbindet die 3 Stufen. Die Unterschiede im Klima bei der Ausdehnung des Landes über 10 Breitengrade werden sammt seiner Einwirkung auf die Vegetation und Lebensweise durch diese Erhebungsverhältnisse zum Theil ausgeglichen. Die größten Gegensätze nicht N. und S., sondern No. und Sw., das dem russischen Coutiuentalklima zunächst ausgesetzte Ostpreußen und die vor dem Nordost durch den Schwarzwald gedeckten Rheinufer, und aus kleinstem Räume zwischen dem den italischen Südwiudeu geöffneten Thale von Meran, und dem daraus aufsteigenden Oezthaler Ferner. Die baierische Hochebene aber ähnlich der sächsischen Tiefebene durch das rauhe, feuchte, veränderliche Klima, das abhängig ist von ihrer Alpenwand. *) Auf der ersten Stufe, -wie auf der dritten herrscht das Einförmige, Einheitliche und Große vor, dort die Ebene, hier das Alpenland; dem entsprechen die großen Staa- tencomplexe. Zwischen beiden in Mitteldeutschland, dem Lande des buntesten Wechsels von kleinen Ebenen, Bergen, Thälern, Flüssen: die Menge der kleinen Staaten. A. Das Tiefland. Der mittlere Theil der großen einförmigen europäischen Tiefebene, von O. nach W. immer mehr durch deu Nordrand des Mittelgebirges eingeengt. Bei einer Erhebung des Meeres um 500' würde Deutschland eine Griechenland nahe kommende Küstenentwicklung haben; die größten Buchten die von Schlesien, Leipzig, Münster, Cöln. — Spuren des alten Meeres- bodens u. a.: welliges Laud, die beiden Landrücken, Bern- stein-, Gyps- und Salzlager, erratische Blöcke. *) „An dieser stauen sich die kalten Nordwinde auf, die warmen Süd- winde werden abgehalten."
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