Mavcnsi 5500 m
Schirmakazicn
fltbo mir Kaiser Wuhclmspitzc 6100 m
Der Kilimandscharo. Nach dem Originalbilde des Freiherrn von Pechmann.
Der Kilimandscharo, ein erloschener Vulkan, ist die gewaltigste Berggestalt von ganz Afrika. Unvermittelt erhebt er sich aus der weiten ostafrikanischen Lateritsteppe bis in die Region des ewigen Schnees als eine weithin sichtbare Landmarke. Gegen Westen fällt er zum ostafrikanischen Graben ab. Der vergletscherte Hauptgipfel (Kibo) bildet einen Riesenkrater von 2 km Durchmesser. Statt Lava läßt der erloschene Vulkan jetzt einen Gletscherstrom durch eine Kraterlücke austreten. Stärker verwittert ist der zackig? Mavensi, vermutlich der ältere Gipsei. Den Boden der Steppe decken harte Gräser, Dorngestrüpp und Schirmakazien, vereinzelt auch riesige Affenbrotbänme.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
Der Verkehr des Altertums und des Mittelalters.
33
Alpenstraßen führten bereits über den Monte Biso, den Mont Gene vre,
den Kleinen St. Bernhard, den Splügen, den Brenner, den Fernpaß und
die Scharnitz. Die östlichsten Alpenstraßen nahmen ihren Ausgang von
Aquileja und gingen einerseits über Villach nach Salzburg, anderseits über
Laibach und Cilli nach Carnuntnm am Ostende des Wiener Beckens.
Überall gaben Meilensteine die Entfernung von der großen Meilensäule,
dem milliarium aureum, auf dem forum Roman um an. Auf 140000 km
berechnet man in der späteren Kaiserzeit die Ausbreitung des Straßennetzes im
römischen Weltreich.
Wichtige, schon in das srühe Altertum zurückreichende Verkehrsrouten sind
auch die sog. Bernsteinstraßen und Ziuuwege. Die Bernsteinstraßen führten
von der Ostsee znm Schwarzen Meer oder über das Mnrchtcil und das Wiener
Becken zur Adria. Die Zinnwege folgten der Rhein-, Saone- und Rhonelinie.
Das Mittelalter. Der Seeverkehr des Mittelalters ist zwar wie im
Altertum vorherrschend Küstenschiffahrt; er unterscheidet sich aber von dem
des Altertums insofern, als nun neben dem Mittelmeer noch ein zweites Meer
von Bedeutung wurde: die Nord- und Ostsee.
Die Herrschast über das Mittelmeer lag zunächst in den Händen der Araber,
die bis nach Nordasrika und Südeuropa vorgedrungen wareu. In der zweiten
Hälfte des Mittelalters aber ging sie und zwar hauptsächlich infolge der durch
die Kreuzzüge hervorgerufenen Beziehungen zum Orient an die italienischen
Freistaaten über, besonders an Venedig und Genua. Venedig besaß am
Ende des 14. Jahrhunderts eine Flotte von 3000 Schiffen.
Im Norden Europas erscheinen vom 8. bis 11. Jahrhundert die Nor-
mannen oder Wikinger als die herrschenden „Seekönige". Sie dehnten ihre
Fahrten nicht allein über Skandinaviens Küsten aus, sie steuerten auch nördlich
bis Archangel und östlich bis nach Preußen und Estland und im Süden be-
fuhren sie den westlichen Teil des Mittelmeeres. Normannen waren es auch,
welche nach Island kamen (867) und es besiedelten, die nnter Erich dem Roten
(983) Grönland entdeckten und um das I. luoo, also ein halbes Jahrtausend vor
Kolumbus, Amerika fanden und das alles ohne Kompaß und Karten und mit
sehr einfachen, wenig tüchtigen Fahrzeugen. So hoch indes ihre Leistungen auch
angeschlagen werden mögen, so blieben sie doch für sie selbst, wie für die Ent-
Wicklung des Wasserverkehrs völlig wirkungslos. Dagegen errang sich Deutsch-
land in den Gewässern der Nord- und Ostsee durch die im Jahre 1241
aus dem Bündnisse zwischen Lübeck und Hamburg hervorgegangene Hanse eine
mächtige Stellung zur See; hatte sie doch Faktoreien in Brügge, London, Bergen
und selbst in Rußland errichtet. Demnach bildeten im Mittelalter Haupt-
sächlich zwei Meere den Schauplatz des Seeverkehrs: das Mittelmeer
und die Nord- und Ostsee.
Mit der Ausbreitung des Islams erweiterte sich auch der Land verkehr
des Mittelalters. Er erstreckte sich nunmehr vom Sudan bis nach Turan. Ferner
diente auch in dieser Periode die große „Seidenstraße" zur Pflege der Handels-
beziehungen zwischen dem fernen Osten und den europäischen Völkern im Westen.
Zu ansehnlichem Aufschwünge verhalfen ferner dem Landverkehr die Krenzzüge.
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße]]
TM Hauptwörter (200): [T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien]]
Extrahierte Personennamen: Bernhard Aquileja Kolumbus
Extrahierte Ortsnamen: Scharnitz Villach Salzburg Laibach Carnuntnm Adria Rhein- Altertum Nordasrika Südeuropa Genua Europas Estland Island Amerika Hamburg London Turan Westen
34 Vergleichende Übersicht der wichtigsten Verkehrs- und Handels Wege bis zur Gegenwart.
Denn der Weg, den die Kreuzfahrer die Donau abwärts nach Asien und Klein-
asien einschlugen, wurde auch zur Handelsstraße, die sich bis nach Indien fort-
setzte. Außerdem traten die italienischen Handelsstädte sehr bald mit den Städten
Mitteleuropas in Handelsverbindungen.
Zu den wichtigeren Verkehrswegen des Mittelalters zählen in Europa wie
schon im Altertum die Alpenstraßen. Doch hat das Mittelalter noch weitere
Pässe dem Verkehr erschlossen: den Mont Cenis- und den St. Gotthard-Paß;
auch benutzten die Warenzüge der Venezianer und Augsburger Kaufleute vom
Etschtale her neben dem Brenner vielfach den Übergang über die Neschen-
Scheideck.
Dem Verkehr in der Richtung von Süd nach Nord dienten außerdem
hauptsächlich folgende Wege:
1. die fchon im Altertum benutzte Rhone-Saone-Rheinlinie;
2. der aus der Oberrheinischen Tiefebene zur Ostsee führende
Straßenzug (Mainz—frankfurt—kassel—braun schweig—lübeck);
3. die Fortsetzung der vom Brenner her nach Augsburg ziehenden
Straße; ihre nächsten Halteplätze sind Nürnberg, Bamberg;
bei Bamberg verzweigt sie sich und geht einerseits über Kassel nach
Nordwestdeutschland, anderseits über Leipzig nach Hamburg und
Stettin.
4. Ein Verkehrsweg aus sehr früher Zeit war ferner die Route
Adria—wiener Becken—marchtal^Mährische Pforte—oder- bzw.
Weichseltal.
5. Im Osten Europas lief vom Kaspischen Meer ein Handelsweg die
Wolga aufwärts bis zu deren Quelle und von hier nach Nowgorod,
dem Stapelplatze der Hanse, der wieder über die Ostsee mit Lübeck
in Verbindung stand. Aus diesem Wege gingen vielfach die Seiden-
zeuge Chinas und die Gewürze Indiens dem westlichen Europa zu.
Die wichtigeren westöstlichen Verkehrswege waren:
1. die Donanstraße; die ersten Kreuzfahrer benutzten sie, um nach
dem Hl. Lande zu kommen;
2. die aus dem Seinebecken nach dem Rhein (Straßburg) und von hier
durch Süddeutschland nach dem Wiener Becken ziehende Straße;
3. die Mainlinie, eine alte Verkehrs- und Handelsstraße;
4. eine Straße von den belgischen Häfen über Köln, Kassel und
Leipzig nach Breslau;
5. die Straße des Norddeutschen Tieflandes (von Holland über
Osnabrück, Hannover, Braunschweig, Magdeburg, Berlin und Frank-
surt a. d. Oder nach Polen).
Der Wegebau war in Europa mit der Auflösung des Römerreiches als-
bald verfallen, so daß es um den Zustand der Straßen vielfach recht traurig
bestellt war. Klagen über die Mangelhaftigkeit der Wege, die großen Handels-
straßen nicht ausgeschlossen, kehren daher in allen Berichten des Mittelalters
wieder.
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
TM Hauptwörter (200): [T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien]]
Extrahierte Personennamen: Chinas
Extrahierte Ortsnamen: Donau Asien Indien Mitteleuropas Europa Altertum Nord Altertum Oberrheinischen Ostsee Mainz—frankfurt—kassel—braun Bamberg Bamberg Nordwestdeutschland Hamburg Stettin Europas Indiens Europa Rhein Kassel Leipzig Breslau Holland Hannover Braunschweig Magdeburg Berlin Frank- Polen Europa
36 Vergleichende Übersicht der wichtigsten Verkehrs- und Handelswege bis zur Gegenwart.
Geländes waren aber eine Unmöglichkeit. Sie wurden erst durchführbar seit der
Erfindung der Kammerschleuse, die um 1450 erwähnt wird. Preußen und Eng-
land hat vor allem in diesem Zeiträume Schifsahrtskanüle in größerer Zahl aus-
geführt.
Verkehr der neuesten Zeit.
Die jüngste Entwicklung des Weltverkehrs kennzeichnet höchste Ausbildung
des See- und Land Verkehrs durch Erfindung neuer Verkehrs-
mittel, besonders der Eisenbahnen und der Dampfschiffe.
Im Seeverkehr der neuesten Zeit nimmt unter den Weltverkehrs-
straßen der Atla n tische Ozea n, vor allem dessen nördlicher Teil,
die erste Stelle ein. Infolge der staunenswerten Fortschritte der Dampf-
schiffahrt und der großartigen wirtschaftlichen Entwicklung der Vereinigten Staaten
von Amerika haben sich die Beziehungen Westeuropas zur Union so gewaltig
gehoben, daß der Atlantische Ozean seines früheren altweltlichen Charakters
völlig verlustig ging und ein Mittelmeer zwischen zwei Welten wnrde.
Durch die Eröffnung des Snezkanales im Jahre 1869 wurden auch die
bisher so europasernen Gebiete von Süd- und Ostasien wie von Australien dem
Abendlande wesentlich näher gerückt; der Verkehr auf dem Jüdischen Ozean
und in den Nandmeeren des Stillen Ozeans hat sich insolgedessen
ganz wesentlich gesteigert, besonders aber erfuhr das seit Jahr-
Hunderten verödete Mittelmeer wieder neue Belebung, so daß dieses
in der Reihe der Seestraßen dermalen wieder zu den bedeutendsten
zählt.
Auch nach anderer Richtung ist ein neuer Zeitabschnitt für den Schiffahrts-
verkehr eingetreten.
Noch vor einem Menschenalter hatte das Stille Meer nur untergeordnete
Bedeutung. Nunmehr ist der Große Ozean ebenfalls dem Verkehrsnetz der
Erde eingegliedert, und nach Eröffnung des schon im Bau befindlichen Panama-
kanales wird die Südsee gleichfalls eine Stätte äußerst regen Verkehrs werden,
znmal sehr ausstrebende und entwicklungsfähige Staaten seine User begrenzen.
Neben den ozeanischen Straßen haben in neuester Zeit auch die Landwege
wieder große Bedeutung erlangt. Jetzt sind es namentlich die Schienenstränge,
welche die Landgebiete mit immer dichterem Netz überziehen. In der Hauptsache
folgen auch sie gleich den mittelalterlichen Straßenzügen den von der Natur vor-
gezeichneten Pfaden, wie ein Blick auf die Karte ersehen läßt. Doch haben sie sich
mehrfach auch neue Wege gesucht. So führt jetzt ein Schienenweg von Wien
auch durch Böhmen nach Norddeutschland, die Linie Hannover—berlin läuft statt
über Braunschweig über Stendal, Rathenow und Spandau; in den Alpen läuft
das Dampfroß auch durch den Simplon und über den Semmering usw. Ganz
besonders sind es aber jetzt die großen Überlandbahnen, welche Gang und
Richtung des Verkehrs mächtig beeinflussen, vorzugsweise den Personen-, Post-
und Eilverkehr. Weite Umwege zur See werden z. B. abgeschnitten durch die
Linie London—paris—konstantinopel, die pazifischen Bahnen Nordamerikas, die
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima]]
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Westeuropas Atlantische_Ozean Ostasien Jüdischen_Ozean Wien Norddeutschland Stendal Rathenow Spandau Nordamerikas
54 Physische Erdkunde,
<Nach F. Simony, Äletscher-Phänomenc, Verlag von Ed. Holzel, Wien.)
Ideale Gletscherlandschaft.
Firnmulde, Eisstrom, Gletscher 1. n. 2. Ordnung, Joch- oder Hängegletscher. Seiten-, Mittel- und Endmoräne.
Erratische Blöcke. Gletschertor und Gletscherbach. Zerklüftete Oberfläche des Gletschers durch Rinnen und Spalten.
Gletscherbruch. Schliffflächen und Rundhöcker.
Lawinen, 2. durch die Gletscher. Die Gletscher bilden die Abflüsse der Region
des ewigen Schnees.
Entstehung der Gletscher. Das Gletschereis unterscheidet sich sehr
wesentlich vom gewöhnlichen Flußeis durch seine Plastizität, eine Folge der
zahlreichen Sprünge und Haarspältchen, die es durchziehen. Im übrigen aber
zeigt die Ausbildung eines Gletscherstromes große Ähnlichkeit mit der eines Flusses
(s. S. 55). Der in den Hochregioneu dauernd liegen gebliebene Schnee, der eine feine,
trockene, zuckermehlartige Beschaffenheit hat und sich nicht zum Ballen eignet — man
bezeichnet ihn als Firnschnee —, sammelt sich in den nischenartigen Vertiefungen
des Gebirges an (in den Karen, Zirken, Bottnern). Dies ist das Einzugs-
oder Nährgebiet des Gletschers, ähnlich der Sammelmulde eines Wildbaches.
Noch in diesem Gebiete vollzieht sich der Übergang des Firnschnees in Firn-
und Gletschereis durch Druck und Kristallisation. Nicht selten vereinigen
sich die Abflüsse mehrerer Sammelmulden zu einem Eisstrome, doch kommt es
oft nur zur Bildung sog. Hänge-, Joch- oder Hochgletscher, die die
Sammelmulde nicht überschreiten. Der Eisstrom windet sich, dem Gesetze der
Schwere folgend, abwärts und steigt oft weit über die Schneegrenze bis in
die Matten- und Waldregion herab. Das untere Ende des Glacier des Bois
bei Chamonix liegt zwischen Wäldern und Getreidefeldern bei 1100 m, das des
unteren Grindelwaldgletschers bei 1080 m. Durchschnittlich endigen die großen
Alpengletscher ungefähr bei 1900 m. Unter den norwegischen Gletschern dringt
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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Extrahierte Personennamen: F._Simony
Extrahierte Ortsnamen: Wien Gletscherbach Hochregioneu Firn- Chamonix
64 Physische Erdkunde.
kann. Die Grenze ihrer Verbreitung ist so scharf gezogen, daß z.b. in Süd-
bayern jenseits dieser Linie kein einziges Seebecken von Belang angetroffen wird.
Alle diese Seenzonen waren während der Eiszeit vergletschert. Die großen außer-
tropischen Seenzoncn der Erde fallen mit den Gebieten der einstigen Vereisung
zusammen, die Mehrzahl der Seen sind also wie die Flüsse ein Erzeugnis des Klimas.
Daher neigen viele Forscher zur Annahme eines glazialen Ursprungs
der Seen, die einen, indem sie eine Ausschürfung der Becken durch die Gletscher
annehmen, die andern, indem sie eine Konservierung der bereits vorhandenen
Becken durch das Eis behaupten.
Vorgänge der Seenbildung. 1. Der einfachste Vorgang der Seenbildung
spielt sich dort ab, wo fließendes Wasser durch einen Damm aufgestaut wird.
Die Tiefe des Sees ist dann gleich der Höhe des Dammes. So wurden die
Blauen Gumpen am Fuße der Zugspitze in geschichtlicher Zeit durch einen
Bergrutsch gebildet. Der Achensee in Tirol, 135 m tief, verdankt sein Dasein
den Schottern, die der alte Jnngletscher in ein Seitental hereinbaute, den
Märjelensee staut die Eiszunge des Aletschgletschers an der Jungfrau auf.
Stau- oder Dammseen sind serner die reizenden Quellseen des Inn im Ober-
Engadin und die der Etsch bei Neschen-Scheideck. In den Niederungen der
großen Flüsse lösen sich allmählich die langgezogenen Flußschlingen (Flußserpentinen)
von der Hauptader ab und bilden dann Flußseen, am Rhein z. B. Altrheine
genannt. Auch sie gehören zu den Stauseen. Strand- und Deltaseen ent-
stehen gleichfalls durch Ausstauung des ausmündenden Wassers an der Küste;
z. B. die Limane am Schwarzen Meere, die Haffe und Strandseen der Ostsee,
die Deltaseen der Donau. Verwandte Ursachen führen bei den mündungslosen
Steppenflüssen zu Steppenseen wie beim Lob-nor und Tsadsee.
In den alten Gletschergebieten wirken die zahllosen Moränen seenbildend;
die Zahl der seichten Moränenseen im Alpenvorlande und auf den Norddeutschen
Seenplatten ist daher sehr groß. Abdämmungsseen gehören zu den verbreiterten
Formen der stehenden Binnengewässer.
2. Durchaus andere Natur zeigen jene Seen, die in echten Felsbecken
ruhen, z. B. die Seen in alten Vulkankratern, wie die Mare der Eisel und des
Apennin. Dies sind Einbruchsbecken. Das gleiche gilt von den Seenbecken der
großen Verwersnngsspalte, die vom Jordan bis zu den großen afrikanischen Seen
zieht, und von manchen alpinen Randseen (Boden-, Züricher-, Tegernsee n. a.).
3. Auslaugung leicht zerstörbarer Gesteinsschichten, z. B. solcher von Gips,
führt mitunter zu Einstürzen und zur Bildung von Hohlräumen, die sich später mit
Wasser füllen. Auf solche Weise entstanden die Mansselder Seen und die meisten
Karstseen. Es sind Einstnrzbecken.
4. Die Bildung der kleinen, in echten Felsbecken ruhenden Hochseen in den
Karpaten, den Sudeten, dem Böhmerwald, Schwarzwald und den Vogesen, in den
Alpen, Pyrenäen usw. wird fast allgemein der Gletschererosion zugeschrieben.
Zweifellos hat diese auch einen gewissen Anteil an der Entstehung der großen
Alpenseen, des Genfer, Züricher, Boden-, Ammer-, Würm- und Chiemsees n. a., doch
ist der Betrag derselben noch nicht genau festgestellt.
5. Bodenfaltung bewirkte vermutlich die Aufstauung der schweizerischen
Juraseen.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
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82
Physische Erdkunde.
Iv
a
Faltenbau des Schweizer Jura.
Ab Gebirgssättel. Cc Talmulden. De Spaltental.
abc Verschiedene Gesteinsschichten.
ohne daß eine völlige Zerreißung
erfolgt, so entsteht eine Flexnr
(Iv). Geschieht die Hebung in
der Weise, daß Sattel und Mulde
regelmäßig auseinanderfolgen, so
spricht man von Gebirgsfal-
ten (Va it.b). Diese Falten stehen
bald senkrecht bald schief bald
fächerartig. Als das regelmäßigste
Faltengebirge gilt der Schweizer
Jura. An der Bildung der Alpen
haben außer der Faltung noch
Brüche und Überschiebungen großen
Anteil.
Wird infolge der Zusammen-
ziehung der Erdrinde ein Schichten-
flügel (b) über einen anderen (a)
hinweggeschoben, so kommen ur-
sprünglich tiefere und ältere Ge-
fteinsschichten über jüngere zu
liegen, es verkehrt sich also die natürliche Altersfolge der Gesteine und dies bezeichnet
man als Überschiebung (Vi). Vom Genfer See bis ins Allgäu hinein findet man
viele Beispiele solcher sog. ortsfremder Decken und Klippen; die bekannten Mythen
über Brunnen gehören z. B. zu ihnen. (Deckschollen- oder Überfaltuugstheorie.)
Jugendliche Gebirge wie Jura, Alpen, Anden und Himalaya, zeigen
den Faltenbau mitunter noch in deutlicherer Ausprägung, bei alten und ab-
getragenen Gebirgen (Rumpfgebirgen) ist nur mehr der Sockel vorhanden,
Vb
Vi
Platten - Jura (ungefahet)
Mheiiüal Plateau ^Plateau Chaux du 1)omblef
b.basel „
Ketten-Jura (gefaltet>
St. Claude Valserine <
Westlicher Schweizer Jura (nach Chosfat 1:250 000).
tu j j s'—Urserenlal
Windgaüe r ' Finstepaarmassiv
—----^ \ Volle Leoentine ,
'Gotthard Massw ) C^^o^Tessuurmassio
1 \ \ \ x
V''^r
\ \ ! 1
j_i i ; ® v > i
Faltenbau der Schweizer Alpen (nach A. Heim).
die oberen Stockwerke sind eingeebnet worden. Zu solchen alten Erhebungen
zählen das Niederrheinische Schiefergebirge, Harz und Thüringerwald, Fichtel-
gebirge und Böhmerwald, Erzgebirge und Riesengebirge, das französische Zentral-
Plateau, das Bergland von Wales und Schottland, die Skandinavischen Gebirge,
die zentralen Massengebirge der Balkanhalbinsel.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser]]
Extrahierte Personennamen: Claude Valserine
Extrahierte Ortsnamen: Niederrheinische Thüringerwald Böhmerwald Wales Schottland
Die Gesteinshülle.
83
Nw. Geisalp
ßeichenbach
Nebelhorn
jl. V.haus
Seekopf Laufbachereck.
i Schachen !
Wiedener Kopf Kochvogel
o ' ' ' 5 10 tzkm..
Profil durch die Allgäuer und Lechtaler Schubmasse (nach Rothpletz).
Über das (jüngere) Flyschgebirge / sind die älteren Kalkalpen (a Jura, l Sias, t.mssener Schichten, h Hauptdolomit)
von Osten her dachziegelartig hinausgeschoben. Vereinigung von Faltung und Uberschiebung (Schuppenstruktur).
Dorf Gargellen im Prättigau Madrishorn
Überschiebung im Prättigau (Landquarttal, nordöstlich von Churz.
Die Prättigauer Berge (linke und rechte Bildseite) bestehen aus Jura und Flysch ; die Felsenmasse des Madrishorn zumeist
aus Gneis, Glimmerschiefer und Hornblendeschiefer. Diese ist über die schwach ansteigende Fläche des Jura und Flysch
westwärts hinübergeschoben. (Nach Roihpletz.)
Ursache der Gebirgsbildung. Ein Blick auf die Karte lehrt, daß die großen
Faltengebirge der Erde an ausgedehnte Einsenkungsfelder gebunden sind. Am
Rande des Pazifischen Ozeans steigen die Anden auf, im Norden von Hindostan der
Himalaya, nördlich der Po-Ebene die Alpen ?c. Man hat diese Einbrüche mit
einer Verkleinerung oder Schrumpfung der Erdrinde in Zusammenhang gebracht,
die eine Folge des fortwährenden Wärmeverlustes der Erde an den kalten Welten-
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
96
Physische Erdkunde.
User- oder Gehängeterrassen zurückbleiben, und die ganze Arbeit der Talbildung
mit den 3 Stadien des Sägens, Ausweitens und Zuschüttens beginnt in einem
tieferen Niveau von neuem (Iv). Aus diese Weise entstanden die merkwürdigen
Terrassensysteme der Gebirgstäler; sie sind Zeugen alter Flus;Niveaus.
Am großartigsten tritt uns die Talbildung entgegen in den Canons von
Nordamerika mit den oft mellenbreiten Uferterrassen und den bis zu 3000 in tiefen
Schluchten. Man betrachtet sie als Folgeerscheinung einer säkularen Hebung des
Binnenlandes.
Die Täler unserer großen Flüsse, z. B. der Donau, des Rheins, sind zusammen-
gesetzt aus Teilen von sehr verschiedenem Alter und ihre Geschichte ist noch keineswegs
ganz aufgehellt. Sie bilden eine Verkettung früherer See- oder Meeresbecken, deren
trennende Riegel durch die Erosion des überströmenden Wassers durchsägt worden sind.
Jede Talsorm ist infolge der vertikalen und horizontalen Arbeit des fließenden
Wassers immer nur eine vorübergehende Erscheinung.
Wasserscheiden. Die Grenze des Einzugsgebietes eines Tales und im weiteren
Sinne auch eines ganzen Flußgebietes bezeichnet man als Wasserscheide. Es
liegt in der Natur der Talbildung, daß diese Linie keine dauernde sein kann.
Vielmehr läßt sich ein ununterbrochener Kampf der Wasserscheiden gegeneinander
nachweisen. Jugeudliche Flüsse mit energischem Gefälle erweitern ihr Einzugs-
gebiet auf Kosten der schwächeren und zwingen diese zuletzt, ihren Bahnen zu
folgen. So greifen die fleißig arbeitenden Zuflüsse des Neckars immer tiefer in
die Schwäbische Alb ein und werden einst die obere Donau zum Rhein entführen,
und ebenso sicher werden die schönen Quellseen des Inn im obern Engadin einst
eine Beute der Maira und zum Gebiet des Comer Sees einbezogen. Die süd-
alpinen Flüsse arbeiten im ganzen rascher als die nordalpinen, weil ihr Gefälle
stärker ist.
Unterirdische Erosion. Gewaltige, freilich schwer berechenbare Mengen ge-
löster Stoffe werden dem Festlande ununterbrochen durch die Quellen und das
Grundwasser entführt und zur mechanischen Arbeit des Wassers gesellt sich
noch die chemische. Durch diese unterirdische Erosion entstehen Höhlen, wie sie
sich besonders häufig in Kalk- und Gipsgebirgen finden, so die Adelsberger Grotte
im Karst, die Baumannshöhle im Harz und die zahllosen Höhlen im Jura.
Jahre um 16m zurückgewichen und die
__Küste der Nordsee von Holland bis Jüt-
ab Küstenplattform mit Steilufer, eine Wirkung der land bietet zahlreiche Beispiele von der
Brandung, z, B, an der nordsranzösischen Kreideküste. landzerstörenden Wut des Meeres.
Alle Talbildung strebt in ihren letzten Zielen aus Ab-
gleichnng der Niveauunterschiede des Festlandes hin. Sie
gelangt erst zum Stillstande mit der völligen Nivellierung
der Erdoberfläche.
An der Zerstörung des Festlandes
arbeiten fortgesetzt auch die Meeres-
wellen. So ist z. B. die Küste von
Suffolk in England innerhalb weniger
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle]]
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Extrahierte Ortsnamen: Nordamerika Donau Rheins Rhein Maira Karst Holland Jüt- Suffolk England
— 5 —
Regelmäßigkeit bei allem Wechsel seiner reichen Natur-
formen zeichnet das deutsche Land aus. Es erhebt sich von den
Nordküsten aus nach Süden in 3 aufeinander folgenden Stufen
als Tiefland, Mittel- und Hochgebirgsland. Die bei-
den ersten bilden durch die ihnen gemeinsamen Flußgebiete des
Rheines, der Weser, Elbe und Oder ein Ganzes mit
nordwestlicher durch den Lauf der Elbe angedeuteter Abdachung,
die dritte Stufe neigt sich mit Ausnahme^ des Vorlandes nach
Osten, angedeutet durch den Lauf der Donau und die Längen-
thäler der Alpen; das Rh ein gebiet verbindet die 3 Stufen.
Die Unterschiede im Klima bei der Ausdehnung des Landes
über 10 Breitengrade werden sammt seiner Einwirkung auf die
Vegetation und Lebensweise durch diese Erhebungsverhältnisse
zum Theil ausgeglichen. Die größten Gegensätze nicht N. und
S., sondern No. und Sw., das dem russischen Coutiuentalklima
zunächst ausgesetzte Ostpreußen und die vor dem Nordost durch
den Schwarzwald gedeckten Rheinufer, und aus kleinstem Räume
zwischen dem den italischen Südwiudeu geöffneten Thale von
Meran, und dem daraus aufsteigenden Oezthaler Ferner. Die
baierische Hochebene aber ähnlich der sächsischen Tiefebene durch
das rauhe, feuchte, veränderliche Klima, das abhängig ist von
ihrer Alpenwand. *) Auf der ersten Stufe, -wie auf der dritten
herrscht das Einförmige, Einheitliche und Große vor, dort die
Ebene, hier das Alpenland; dem entsprechen die großen Staa-
tencomplexe. Zwischen beiden in Mitteldeutschland, dem
Lande des buntesten Wechsels von kleinen Ebenen, Bergen,
Thälern, Flüssen: die Menge der kleinen Staaten.
A. Das Tiefland.
Der mittlere Theil der großen einförmigen europäischen
Tiefebene, von O. nach W. immer mehr durch deu Nordrand
des Mittelgebirges eingeengt. Bei einer Erhebung des Meeres
um 500' würde Deutschland eine Griechenland nahe kommende
Küstenentwicklung haben; die größten Buchten die von Schlesien,
Leipzig, Münster, Cöln. — Spuren des alten Meeres-
bodens u. a.: welliges Laud, die beiden Landrücken, Bern-
stein-, Gyps- und Salzlager, erratische Blöcke.
*) „An dieser stauen sich die kalten Nordwinde auf, die warmen Süd-
winde werden abgehalten."
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Extrahierte Ortsnamen: Rheines Donau Nordost Schwarzwald Meran Mitteldeutschland Deutschland Leipzig